Seerose (Nymphaea)
Obwohl Seerosen in der Bibel nicht namentlich genannt werden, waren sie im Vorderen Orient bekannt und sehr beliebt. Die Wasserpflanze mit ihren großen Blättern war in allen Teichgebieten in Israel und Ägypten verbreitet.
Ihre besondere Berühmtheit erreichten sie durch ihr Blühverhalten und durch ihren betörenden Duft. Es gibt zwei Wildformen der Seerose im Land der Pharaonen: Nymphaea caerulea, die blaue ägyptische Lotosblume, sie blüht von morgens bis zum Mittag, und Nymphaea lotus, die weiße ägytische Lotusblume, die vom späten Nachmittag bis zum nächsten Morgen um ca. elf Uhr ihre Blüten öffnet.
In begüterten Kreisen war es verbreitet, sie tagsüber in der Hand zu tragen und immer wieder ihren hyazinthenähnlichen Duft einzuatmen. Die Kapitelle der beiden Bronzesäulen im Salomonischen Tempel waren verziert mit den Blüten der Seerose (2 Chr 3,16).
Die späteren Bibelschreiber übersetzen das hebräische Wort „schoschan“ mit „Lilie“ und so dauerte es einige Zeit, bis die heutigen Experten die genaue Zuordnung der Seerose vornehmen konnten.
Die Seerose oder der Lotos waren früher das Wahrzeichen für Unterägypten und erst viel später wurde von den Botanikern die Bezeichnung Lotus für die Asiatische Seerose (Nelumbo nucifera) verwendet.
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